Freitag, 16. April 2010

arbeiten kann wirklich Spaß machen

Diese Woche hat es total Spaß gemacht zu arbeiten. Es war die letzte Woche mit Orthopädie und ich hab die Routine für die OP Vorbereitungen und Nachsorge.
Gestern hatte ich 2 Patienten (12+14Jahre) die aus dem OP kamen, eine Patientin am 2. Post-OP Tag und 3 Patienten zur Aufnahme für die OP heute. Bei den 2 älteren konnte ich einen IV Zugang legen und war total begeistert das es so einfach war. Darin bin ich ja nicht so geübt und die Haut der Patienten ist viel dicker als von uns Jovos (weiße). Meistens haben die Afrikaner so wenig getrunken das auch nach dem Stauen keine gute Vene sichtbar ist. Mittlerweile weiß ich das sie nicht gewohnt sind viel zu trinken und kontrolliere ob sie ihre 4 Becher Wasser vorher getrunken haben.



Falls die Ärzte am Wochenende hier ankommen geht es Montag mit plastischer Chirugie weiter. Das heißt, es gibt richtig aufwendige Verbandswechsel & Wundpflege der Hauttransplantationen.
Heute hatte ich Afi, eine 5jährige Patientin die tracheotomiert wurde (ein Luftröhrenschnitt mit einer Kanüle zum atmen).
Heute vormittag war sie bei einem Screening und das Team hat sie gleich zum Schiff geschickt. Sie hat einen großen Tumor am Gaumen und ihre Atemwege sind fast verlegt. Sie konnte noch breiige Kost essen und durch die Nase atmen. Aber schlafen konnte sie die letzte Zeit nur noch mit erhöhtem Oberkörper.
Da der Tumor ziemlich schnell gewachsen ist wurde sie heute noch tracheotomiert um ihren Atemwege zu sichern und eine Biopsie des Tumors entnommen. Ich hoffe sehr, das es nicht bösartig ist. In meiner Schicht hat sie die meiste Zeit geschlafen und braucht mittlerweile auch keinen Sauerstoff mehr. Die ersten 2x ist sie ziemlich ängstlich erwacht und hat panisch um sich geschlagen, es ist gut das ihre Mutter mit hier ist und sie beruhigen konnte.


In einem Fufu Restaurant. Gegessen wird mit den Händen.

Tja, was gibts sonst noch zu berichten? Ich bin echt froh hier arbeiten zu können.
Hatte heute morgen einen Termin bei unserem Schiffsfriseur und gleich 2 Telefonate mit Thomas ;). Gestern kam endlich wieder Post an und ich hab mich über 2 Briefe gefreut.
Morgen früh fahre ich für´s Wochenende weg um Wasserfälle & keine Ahnung was noch, zu besichtigen. Freue mich total darauf und bin sehr gespannt was wir alles sehen!
Es gibt hier neben vielem traurigem auch sehr tolles zu erleben.
Ich glaube wenn sich meine zukünftige Patienten über Deutschland oder das Gesundheitssystem beschweren kann ich ihnen 1000 Vorteile erzählen.

Montag, 12. April 2010

April

Hallo,

dieses Wochenende hatte ich einige auf & ab´s. Es ist schwer hier einen Ort zu finden an dem einem niemand über den Weg läuf oder sein Essen mal schweigend zu genießen. Dazu muss man schon aus dem Speisesaal flüchten was ich jetzt meistens mache.
In unserem Zimmer verstehen uns ganz gut miteinander. Nur wenn wir alle da sind ist es einfach zu eng und fast immer ist jemand am schlafen .
Es gibt aber auch sehr tolle Zeiten hier, momentan sitze ich auf einem Sofa neben dem Starbuckscafe und genieße einen Frappuccino.
Samstag hatte ich Tagdienst und es war sehr viel zu tun. Einer meiner Patientin, Mawuli ging es nicht sehr gut. Ich habe sie jetzt einige Schichten betreut und etwas besser kennen gelernt.
Für viele ihrer Symptome gibt es keine Erklärung. Vor ca 2 Wochen hatte sie zunehmend atembeschwerden, wurde notfallmäßig intubiert und war ein paar Tage beatmet. Es bestand der Verdacht, das sie einen malignen Tumor hatte, was sich aber nicht bestätigte. Nun ist die Frage wie es mit ihr weitergeht, weshalb ihr ihr Immunsystem so geschwächt ist, warum ihr Kaliumwert immer wieder absinkt.
Da sie keine chirurgische Patientin ist können wir sie nicht mehr lange bei uns behalten. Es gibt eine Privatklinik hier in Lome in die sie warscheinlich gehen kann.
Aber trotzdem ist die Frage wie lange sei noch mit Trachealkanüle (momentan atmet sie über eine Kanüle in der Luftröhre) und Magensonde auskommen muss und wie ihr Zukunft aussieht. Ihr Mann kümmert sich sehr um sie und hat auch viel Verständnis. Er hofft das sie nach Frankreich verlegt werden kann, aber das ist eigentlich unbezahlbar.
Am Sonntag hatte ich nur von 15 bis 19.30 Uhr Dienst und habe alle neuen Patienten aufgenommen, das hat mir sehr Spaß gemacht. Das heißt 7 Patienten von 3-20 Jahren zum duschen schicken, erklären ab wann sie für die OP nüchtern sein müssen, wie der nächste Tag abläuft, für was die Kabel & Infusionsleitungen sie bekommen, das sie je nach OP mit Gipsbeinen, speziellen Verbänden, Magensonden aufwachen, wie die Schmerzskala funktioniert...
Die Kinder sind alle mit ihrer Müttern und manchmal auch der kleinen Schwester/Bruder hier. Das wird heute glaub ich ein voller Tag für den Frühdienst. Die Orthopäden sind nur noch diese Woche hier und wollen natürlich noch viel tun.
Heute morgen war ich mit einem kleinen Team in einem Jugendgefängnis. Jeden Montag geht ein Team von mercyships dorthin und hat 1 1/2 Stunden Zeit um ihnen etwas Abwechslung zu bringen. Wir erzählen ihne eine biblische Geschichte, bringt Bastelsachen und Spiele. Die Jugendlichen sind zwischen 2-8 Monaten dort und verbringen die Zeit entweder in ihrer Zelle oder im Gemeinschaftsraum. Es gibt einige Programmpunkte für sie, aber es fehlt ihnen vor allem an Möglichkeiten sich zu bewegen und auszutoben. 2 der Jungs sind eigentlich schon entlassen, aber es gibt keinen Ort an dem sie wilkommen sind. So bevorzugen sie dort zu bleiben anstatt auf der Straße zu wohnen.
Morgen habe ich nochmal frei und werde vormittags in ein Hotel zum Schwimmen gehen und nachmittags mit ein paar Leuten auf den Markt. Hoffentlich finde ich noch ein paar nette Andenken an Togo und kann beim handeln hartnäckig bleiben.
Liebe Grüße, Silke

Mittwoch, 7. April 2010

Benin

Hi,

letztes Wochenende war ich mit 2 Freundinen, Ruth & Deddy, in Benin. Es war wirklich eine schöne Zeit dort. Es war gut mal aus dem Hafen und der Stadt zu kommen.
Wir sind mit dem Taxi ca ne Stunde zur Grenze gefahren und konnten ohne Visakosten nach Benin einreisen. Da das Schiff letztes Jahr in Benin war gibt es einige Vergünstigungen für uns. Von der Grenze aus sind wir mit dem Taxi weiter nach Come, haben dort nach einem neuen Taxi gesucht das uns nach Possotome gebracht hat.















Wir haben eine nette Unterkunft gefunden und sind dann durch das Dorf zum See spaziert. Dort haben wir nach einem Guide gefragt der mit uns auf den See rausfährt und das fischen zeigt.
Es war interessant zu sehen, aber leider wollten wir die Fische nicht wirklich essen was unser Guide sehr verwundert zur Kenntnis nahm. Ich hab die Bootfahrt genossen und fand es herrlich soviel Ruhe zu haben. Ich hatte mir extra noch ein Buch eingepackt, falls es langweilig wird. Gelesen hab ich keine einzige Seite darin.
Samstag sind wir weiter nach Ouidah gereist.
Dank Ruths Reiseführer haben wir uns gut zurechtgefunden. Die Stadt ist berühmt für ihre große Basilika, eine portugiesische Festung das jetzt ein Museeum zum Sklavenhandel behherbergt und die Sklavenroute von der Festung zum Strand mit vielen Denkmälern.
Ouidah war das Zentrum des Sklavenhandels und wir sind mit einem Guide die 4km lange Strecke vom damaligen Sklavenmarkt bis zum "Point of no Return" am Strand gefahren.















Ich fand es sehr erschreckend wie die Menschen hier damals behandelt worden sind. Sicher haben die Könige von hier mitgespielt, aber trotzdem war es sehr bedrückend zu hören wie die Weißen mit den Einwohnern umgegangen sind und wie wenig das Leben doch manchmal wert ist.
















Wir sind sehr viel gelaufen und ich hab noch etwas Farbe bekommen :)
Vor unsere Rückfahrt haben wir uns noch in einem Restaurant am Straßenrand gestärkt und kamen kurz vor 7Uhr am Schiff an. Gerade noch rechtzeitig um Insa zu verabschieden. Jetzt fliegt jede Woche jmd von meinen Freunden nach Hause. Ich bin auch schon am Tage zählen :) Nur noch 18 Tg.
Es gefällt mir sehr gut hier, ich fühle mich wohl auf dem Schiff und möchte noch einiges sehen bis zu meiner Abreise. Aber es ist auch schön bald wieder nach Hause zu fliegen.

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern

Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!

Ostern ist echt ein besonderes und fröhliches Fest.
Ich bin froh das wir das hier auf dem Schiff auch feiern und es soviel verschiedene Angebote gab sich daran zu erinnern was vor ~2000 Jahren geschehen ist



Heute morgen haben wir uns zum Sonnenaufgang auf Deck 8 getroffen und Osterlieder gesungen. Dann hatten wir einen festlichen Ostergottesdienst mit unserem Chor.
Es gib momentan einige prominente Gäste auf dem Schiff die Grußwörter gebracht haben. So ist heute der frühere Vizepräsident von Kongo hier und ein Abgeordneter aus Texas.
Seit letzter Woche ist der Gründer von Mercyships, Don Stephens zu Besuch.
Es ist so interessant zu hören, was er bisher erlebt hat und wie Gott immer wieder einen Weg zeigt um die nötigen Finanzen zu finden.
Das nächste große Projekt findet diesen Herbst in Südafrika statt. Die Gerneratoren müssen erneuert werden und das ganze Projekt kostet über 6 Millionen.
Ich kann mir kaum vorstellen wie soviel Geld zusammenkommt, bisher wurden schon über 4 Millionen Spenden zugesagt. Gut zu wissen, das Gott weiß was die Zukunft bringt und für ihn nichts unmöglich ist.



Unser Osterbrunch, es gab so viel leckere Sachen zu essen und sogar Osterlämmer mit "Frohe Ostern". Das hat mich besonders gefreut.

Es gäb noch viel zu erzählen über meinen Ausflug nach Benin.
Vielleicht schreibe ich nachher nochmal, jetzt erzählt der frühere Vizepräsident von Kongo noch etwas über sich, da will ich gerne zuhören.

Frohe Ostern

Mittwoch, 31. März 2010

Hallo,

ich hab momentan Nachtdienst und auf der Intensivstation. Es hat mir irgendwie Spaß gemacht wieder eine Patientin mit Beatmung, Monitor und Infusionen zu versorgen. Es ist so schön zu wissen, dass man seine arbeit gut macht und weiß was zu tun ist

Heute abend machen wir eine Abschiedsparty für Eunike. Sie wohnte bei mit in der Kabine und fliegt morgen zurück nach Deutschland. Jetzt bin ich auch nur noch 24 Tage hier und genieße die Zeit hier wirklich. Vielleicht auch weil ich weiß es ist nicht mehr lange bis ich Thomas wieder sehe :)

Momentan bin ich immer wieder von Rückenschmerzen + Magenschmerzen geplagt. Ich nehm Doxycyclin als Malariaprohylaxe und habe es letzte Woche zu spät abends eingenommen, das war wirklich keine gute Idee. Konnte die halbe Nacht nicht schlafen da ich so Magenschmerzen bekam. Aber ich lebe ja sozusagen in einem Krankenhaus und bin bestens mit Omeprazol,
Ranitic, MCP, ... versorgt.

Letzte Woche haben wir bei der Schneiderin unser African dress abgeholt.
Auf der hinfahrt hab ich ein kleindes Video aus dem Auto gedreht.
Teilweise saßen wir auch zu 8. im Auto.
Das ist hier nicht ungewöhnlich, 2 auf dem Beifahrersitz, 4 auf der Rückbank + Kind und für kurze strecken kann auch jmd im Kofferraum sitzen.





Wir sind alle glücklich mit dem Kleid und nach einigen Änderungen konnten wir uns damit auch bewegen :)
Obwohl keiner von uns wirklich französich konnte hat die Verständigung ganz gut geklappt.


Dienstag, 23. März 2010

Hallo,

jetzt hab ich ne ganze Weile nicht geschrieben und es fällt mir schwer einen Anfang zu finden.
Es gibt sovieles, das interessant wäre euch zu erzählen.

Den Frühdienst gestern fand ich total schön. Alle meine Patienten waren wegen einem Tumor an der Wange, bzw. Unterkiefer auf der Station und es war schön zu sehen, das sie wirklich glücklich sind hier zu sein.
In Deutschland sind ja die wenigsten Menschen gerne im Krankenhaus, was ich auch gut verstehen kann. Ein Patient wurde entlassen und ich hoffe, das er sich alles merken konnte was wir ihm erzählt haben. Er hatte einen Tumor im Mund, ein bisschen kleiner wie die Frau auf dem Bild unten (bitte nicht erschrecken).

Er kommt weiterhin jeden Tag zum Verbandswechsel auf´s Schiff und wurde von uns geschult jede Stunde Übungen zu machen um seine Gesichtsmuskulatur zu trainieren. Momentan kann er seinen Mund noch nicht schließen. Für den nächsten Monat bekam er Schmerzmittel, Eisen + Multivitamin Tabletten, 2 verschiedenen Anitibiotika und eine Lösung zum Mundspülen mit. Ich glaube das das alles etwas kompliziert ist und hoffe, er kann sich merken wie er was einnehmen muss.

Heut habe ich frei und war morgens mit beim Screening. Wir hatten nach ca 2 Stunden alle Leute gesehen und konnten 18 Patienten für das nächste Screening am Schiff finden.
Leider sind die Orthopädischen OP-Termine schon alle vergeben und es ist traurig die Kinder wieder wegzuschicken. Es gibt einfach zu viele Menschen hier, die wir in den 6 Monaten nicht alle behandeln können und die auch nirgends anders Hilfe finden.

Ich habe ein paar Bilder von unseren Patienten die ich euch gerne zeigen möchte.
Momentan operieren wir nur Kinder mit Bein-Fehlstellungen, Lippen-Gaumen-Spalten und Tumore im Gesichtsbereich.




Nun hab ich noch 4 1/2 Wochen vor mir und ich freue mich hier arbeiten zu können. Auch wenn ich mein Zuhause ab und zu schon sehr vermisse.
Das Leben auf dem Schiff ist teilweise sehr bequem. Es gibt jeden mittag & abend warmes Essen, ich muss nie abspülen :) und nur in meiner Cabine putzen. Mit sovielen Leuten zusammen zu leben bringt aber auch viele Kompromisse mit sich.
Es gibt sehr viele nette Leute hier und doch ist es nicht einfach Freundschaften zu schließen. 3x die Woche kommen neue Leute oder es fliegt jemand nach Hause.
Ich finde es beeindruckend wieviele Menschen ihre Zeit & Geld investieren und einen Blick für die Benachteiligten in unserer Welt haben.

Morgen abend feiern wir mit einem Barbecue am Dock Jubiläum der "Africa Mercy". Vor 11 Jahren wurde das Schiff von Mercyships gekauft.
Seit Mai 2007 ist sie als Krankenhausschiff in Westafrika im Einsatz.
Vielleicht interessierten euch ja ein paar technische Angaben:
- Länge 152m
- Breite 23.7m
- Baujahr 1980 in Dänemark
- Heimathafen: Malta
- Kapazität: 484 Betten für Mitarbeiter
- Röntgeneinrichtung mit CT,
- Labor, Apotheke,
- Augenklinik
- Zahnklinik
- 6 OP-Säle
- 78 Patientenbetten

Falls ihr mir noch Post schicken wollt, bedenkt bitte das sie ca 10 Tage unterwegs ist.
Wenn Du / Ihr meine monatliche Rate mitfinanzieren möchtest freue ich mich über einen Beitrag. Allerdings ist das Geld eine Weile unterwegs und du solltest es bis Ende des Monates an Mercyships spenden oder nach meiner privaten Kontonummer fragen.
Ganz herzlichen Dank an alle die etwas gespendet haben!!!!!!!!
Natürlich finde ich es auch toll, wenn du Mercyships einfach so unterstützt und damit dazu beiträgst, das das Schiff weiterhin Menschen in Afrika medizinische Hilfe anbieten kann.

Mercyships Deutschland:
Raiffeisenbank Singoldtal
BLZ: 701 694 13
Konto: 915 440

Liebe Grüße,
Silke




















Dienstag, 9. März 2010

Hallo,

ich habe 2 echt schöne Tage hinter mir und möchte euch etwas von meiner Arbeit erzählen.
Gestern hatte ich eine Pat postOP. Sie hatte einen Tumor unter der Zunge (heute war sie schon entlassen) und 2 Kinder die letzte Woche ihre BeinOP hatten.
Heute war ich für Eyram und Akossiwa, 2"Hotelpatienten" und einen dreijährigen Jungen der erst morgen seine OP hat zuständig. David hat vor 2 Jahren sein linkes Bein gebrochen, es ist schief zusammengewachsen und er hat Schwierigkeiten beim laufen. Anfangs wirkte er etwas ängstlich, aber als er die Spielzeugautos gesehen hat war er happy und hat den ganzen nachmittag gespielt.
Hotelpatient heißt, daß sie hier nicht mehr als Patienten behandelt werden aber sie momentan noch nicht nach Hause entlassen werden können.
Es gibt in Lome auch ein Haus von mercyships in dem Patienten warten bis sie wieder auf´s Schiff zur Nachbehandlung kommen. Einige Patienten wohnen zu weit weg von Lome oder haben niemand der sich um sie kümmern kann um ihnen auf die Bettschüssel oder ins Bad zu helfen, dann können sie erst mal dort bleiben.

Mit zwei eingegipsten Beinen ist es für meine beiden Patienten nicht möglich sich zuhause selbst zu versorgen. Akossiwa ist 15 und alleine hier. Eyram ist 12 und ihre Mutter hat selbst zwei verkrüppelte Füße und nicht benug Kraft um sie zu tragen.
Mal sehen wie es bei ihnen weitergeht. Die Beine bleiben noch ein paar Wochen im Cast (sowas wie Gips) und momentan warten sie auf Angehörige die mit ihnen ins Mercyshipshaus gehen.

Jeden mittag nach der Übergabe gehen wir mit den Patienten die möchten auf Deck 7 an die frische Luft v.a. um Tageslicht zu sehen. Mit meinen beiden Mädels ist das etwas komplizierter. Es gibt einen Aufzug auf dem Schiff in den sie, im Rollstuhl sitzend und die eingegipsten Beine nach vorne gestreckt, gerade so reinpassen.
Da wir hier ja auf einem Schiff sind ist die bauweise etwas anders als in anderen Krankenhäusern. Es gibt an jeder Tür eine ca 5cm hohe Schwelle und auch die engen Flure auserhalb des Krankenhausbereiches sind nicht sehr rollstuhlfreundlich.
Aber wie so vieles, mit etwas improvisation (und Kraft) geht alles.

Mein französich macht langsam fortschritte, ein Übersetzer von Station hat mir heute Unterricht gegeben und fragt mich am Freitag ab. Würde gerne etwas mehr französisch sprechen, manche der Patienten verstehen aber auch nur Ewe oder Mina.
Meine Hauptaufgabe auf Station heute war weniger medizinisch sondern die Kinder zu beschäftigen und mit ihnen zu spielen.
David wird ja erst morgen operiert und ich hab seinen Vater über den Ablauf infomiert. Duschen - nüchtern ab 5Uhr - gemeinsamen Weg zum OP-Eingang - Aufwachraum - Infusionen - Monitoring - unsere Schmerzskala - Bettruhe...
Morgen früh habe ich mich auf der Besucherliste für die OP´s eingetragen. Jeder aus der Crew der möchte kann bei OP´s zusehen. Finde ich ne coole Möglichkeit.




Am Montag war Juttas Geburtstag und wir sind abends ins Restaurant des deutschen Seemannsheims. Ihr könnt leider nicht viel erkennen aber vielleicht hört ihr das Lied.