Dienstag, 9. März 2010

Hallo,

ich habe 2 echt schöne Tage hinter mir und möchte euch etwas von meiner Arbeit erzählen.
Gestern hatte ich eine Pat postOP. Sie hatte einen Tumor unter der Zunge (heute war sie schon entlassen) und 2 Kinder die letzte Woche ihre BeinOP hatten.
Heute war ich für Eyram und Akossiwa, 2"Hotelpatienten" und einen dreijährigen Jungen der erst morgen seine OP hat zuständig. David hat vor 2 Jahren sein linkes Bein gebrochen, es ist schief zusammengewachsen und er hat Schwierigkeiten beim laufen. Anfangs wirkte er etwas ängstlich, aber als er die Spielzeugautos gesehen hat war er happy und hat den ganzen nachmittag gespielt.
Hotelpatient heißt, daß sie hier nicht mehr als Patienten behandelt werden aber sie momentan noch nicht nach Hause entlassen werden können.
Es gibt in Lome auch ein Haus von mercyships in dem Patienten warten bis sie wieder auf´s Schiff zur Nachbehandlung kommen. Einige Patienten wohnen zu weit weg von Lome oder haben niemand der sich um sie kümmern kann um ihnen auf die Bettschüssel oder ins Bad zu helfen, dann können sie erst mal dort bleiben.

Mit zwei eingegipsten Beinen ist es für meine beiden Patienten nicht möglich sich zuhause selbst zu versorgen. Akossiwa ist 15 und alleine hier. Eyram ist 12 und ihre Mutter hat selbst zwei verkrüppelte Füße und nicht benug Kraft um sie zu tragen.
Mal sehen wie es bei ihnen weitergeht. Die Beine bleiben noch ein paar Wochen im Cast (sowas wie Gips) und momentan warten sie auf Angehörige die mit ihnen ins Mercyshipshaus gehen.

Jeden mittag nach der Übergabe gehen wir mit den Patienten die möchten auf Deck 7 an die frische Luft v.a. um Tageslicht zu sehen. Mit meinen beiden Mädels ist das etwas komplizierter. Es gibt einen Aufzug auf dem Schiff in den sie, im Rollstuhl sitzend und die eingegipsten Beine nach vorne gestreckt, gerade so reinpassen.
Da wir hier ja auf einem Schiff sind ist die bauweise etwas anders als in anderen Krankenhäusern. Es gibt an jeder Tür eine ca 5cm hohe Schwelle und auch die engen Flure auserhalb des Krankenhausbereiches sind nicht sehr rollstuhlfreundlich.
Aber wie so vieles, mit etwas improvisation (und Kraft) geht alles.

Mein französich macht langsam fortschritte, ein Übersetzer von Station hat mir heute Unterricht gegeben und fragt mich am Freitag ab. Würde gerne etwas mehr französisch sprechen, manche der Patienten verstehen aber auch nur Ewe oder Mina.
Meine Hauptaufgabe auf Station heute war weniger medizinisch sondern die Kinder zu beschäftigen und mit ihnen zu spielen.
David wird ja erst morgen operiert und ich hab seinen Vater über den Ablauf infomiert. Duschen - nüchtern ab 5Uhr - gemeinsamen Weg zum OP-Eingang - Aufwachraum - Infusionen - Monitoring - unsere Schmerzskala - Bettruhe...
Morgen früh habe ich mich auf der Besucherliste für die OP´s eingetragen. Jeder aus der Crew der möchte kann bei OP´s zusehen. Finde ich ne coole Möglichkeit.




Am Montag war Juttas Geburtstag und wir sind abends ins Restaurant des deutschen Seemannsheims. Ihr könnt leider nicht viel erkennen aber vielleicht hört ihr das Lied.

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