Freitag, 16. April 2010

arbeiten kann wirklich Spaß machen

Diese Woche hat es total Spaß gemacht zu arbeiten. Es war die letzte Woche mit Orthopädie und ich hab die Routine für die OP Vorbereitungen und Nachsorge.
Gestern hatte ich 2 Patienten (12+14Jahre) die aus dem OP kamen, eine Patientin am 2. Post-OP Tag und 3 Patienten zur Aufnahme für die OP heute. Bei den 2 älteren konnte ich einen IV Zugang legen und war total begeistert das es so einfach war. Darin bin ich ja nicht so geübt und die Haut der Patienten ist viel dicker als von uns Jovos (weiße). Meistens haben die Afrikaner so wenig getrunken das auch nach dem Stauen keine gute Vene sichtbar ist. Mittlerweile weiß ich das sie nicht gewohnt sind viel zu trinken und kontrolliere ob sie ihre 4 Becher Wasser vorher getrunken haben.



Falls die Ärzte am Wochenende hier ankommen geht es Montag mit plastischer Chirugie weiter. Das heißt, es gibt richtig aufwendige Verbandswechsel & Wundpflege der Hauttransplantationen.
Heute hatte ich Afi, eine 5jährige Patientin die tracheotomiert wurde (ein Luftröhrenschnitt mit einer Kanüle zum atmen).
Heute vormittag war sie bei einem Screening und das Team hat sie gleich zum Schiff geschickt. Sie hat einen großen Tumor am Gaumen und ihre Atemwege sind fast verlegt. Sie konnte noch breiige Kost essen und durch die Nase atmen. Aber schlafen konnte sie die letzte Zeit nur noch mit erhöhtem Oberkörper.
Da der Tumor ziemlich schnell gewachsen ist wurde sie heute noch tracheotomiert um ihren Atemwege zu sichern und eine Biopsie des Tumors entnommen. Ich hoffe sehr, das es nicht bösartig ist. In meiner Schicht hat sie die meiste Zeit geschlafen und braucht mittlerweile auch keinen Sauerstoff mehr. Die ersten 2x ist sie ziemlich ängstlich erwacht und hat panisch um sich geschlagen, es ist gut das ihre Mutter mit hier ist und sie beruhigen konnte.


In einem Fufu Restaurant. Gegessen wird mit den Händen.

Tja, was gibts sonst noch zu berichten? Ich bin echt froh hier arbeiten zu können.
Hatte heute morgen einen Termin bei unserem Schiffsfriseur und gleich 2 Telefonate mit Thomas ;). Gestern kam endlich wieder Post an und ich hab mich über 2 Briefe gefreut.
Morgen früh fahre ich für´s Wochenende weg um Wasserfälle & keine Ahnung was noch, zu besichtigen. Freue mich total darauf und bin sehr gespannt was wir alles sehen!
Es gibt hier neben vielem traurigem auch sehr tolles zu erleben.
Ich glaube wenn sich meine zukünftige Patienten über Deutschland oder das Gesundheitssystem beschweren kann ich ihnen 1000 Vorteile erzählen.

Montag, 12. April 2010

April

Hallo,

dieses Wochenende hatte ich einige auf & ab´s. Es ist schwer hier einen Ort zu finden an dem einem niemand über den Weg läuf oder sein Essen mal schweigend zu genießen. Dazu muss man schon aus dem Speisesaal flüchten was ich jetzt meistens mache.
In unserem Zimmer verstehen uns ganz gut miteinander. Nur wenn wir alle da sind ist es einfach zu eng und fast immer ist jemand am schlafen .
Es gibt aber auch sehr tolle Zeiten hier, momentan sitze ich auf einem Sofa neben dem Starbuckscafe und genieße einen Frappuccino.
Samstag hatte ich Tagdienst und es war sehr viel zu tun. Einer meiner Patientin, Mawuli ging es nicht sehr gut. Ich habe sie jetzt einige Schichten betreut und etwas besser kennen gelernt.
Für viele ihrer Symptome gibt es keine Erklärung. Vor ca 2 Wochen hatte sie zunehmend atembeschwerden, wurde notfallmäßig intubiert und war ein paar Tage beatmet. Es bestand der Verdacht, das sie einen malignen Tumor hatte, was sich aber nicht bestätigte. Nun ist die Frage wie es mit ihr weitergeht, weshalb ihr ihr Immunsystem so geschwächt ist, warum ihr Kaliumwert immer wieder absinkt.
Da sie keine chirurgische Patientin ist können wir sie nicht mehr lange bei uns behalten. Es gibt eine Privatklinik hier in Lome in die sie warscheinlich gehen kann.
Aber trotzdem ist die Frage wie lange sei noch mit Trachealkanüle (momentan atmet sie über eine Kanüle in der Luftröhre) und Magensonde auskommen muss und wie ihr Zukunft aussieht. Ihr Mann kümmert sich sehr um sie und hat auch viel Verständnis. Er hofft das sie nach Frankreich verlegt werden kann, aber das ist eigentlich unbezahlbar.
Am Sonntag hatte ich nur von 15 bis 19.30 Uhr Dienst und habe alle neuen Patienten aufgenommen, das hat mir sehr Spaß gemacht. Das heißt 7 Patienten von 3-20 Jahren zum duschen schicken, erklären ab wann sie für die OP nüchtern sein müssen, wie der nächste Tag abläuft, für was die Kabel & Infusionsleitungen sie bekommen, das sie je nach OP mit Gipsbeinen, speziellen Verbänden, Magensonden aufwachen, wie die Schmerzskala funktioniert...
Die Kinder sind alle mit ihrer Müttern und manchmal auch der kleinen Schwester/Bruder hier. Das wird heute glaub ich ein voller Tag für den Frühdienst. Die Orthopäden sind nur noch diese Woche hier und wollen natürlich noch viel tun.
Heute morgen war ich mit einem kleinen Team in einem Jugendgefängnis. Jeden Montag geht ein Team von mercyships dorthin und hat 1 1/2 Stunden Zeit um ihnen etwas Abwechslung zu bringen. Wir erzählen ihne eine biblische Geschichte, bringt Bastelsachen und Spiele. Die Jugendlichen sind zwischen 2-8 Monaten dort und verbringen die Zeit entweder in ihrer Zelle oder im Gemeinschaftsraum. Es gibt einige Programmpunkte für sie, aber es fehlt ihnen vor allem an Möglichkeiten sich zu bewegen und auszutoben. 2 der Jungs sind eigentlich schon entlassen, aber es gibt keinen Ort an dem sie wilkommen sind. So bevorzugen sie dort zu bleiben anstatt auf der Straße zu wohnen.
Morgen habe ich nochmal frei und werde vormittags in ein Hotel zum Schwimmen gehen und nachmittags mit ein paar Leuten auf den Markt. Hoffentlich finde ich noch ein paar nette Andenken an Togo und kann beim handeln hartnäckig bleiben.
Liebe Grüße, Silke

Mittwoch, 7. April 2010

Benin

Hi,

letztes Wochenende war ich mit 2 Freundinen, Ruth & Deddy, in Benin. Es war wirklich eine schöne Zeit dort. Es war gut mal aus dem Hafen und der Stadt zu kommen.
Wir sind mit dem Taxi ca ne Stunde zur Grenze gefahren und konnten ohne Visakosten nach Benin einreisen. Da das Schiff letztes Jahr in Benin war gibt es einige Vergünstigungen für uns. Von der Grenze aus sind wir mit dem Taxi weiter nach Come, haben dort nach einem neuen Taxi gesucht das uns nach Possotome gebracht hat.















Wir haben eine nette Unterkunft gefunden und sind dann durch das Dorf zum See spaziert. Dort haben wir nach einem Guide gefragt der mit uns auf den See rausfährt und das fischen zeigt.
Es war interessant zu sehen, aber leider wollten wir die Fische nicht wirklich essen was unser Guide sehr verwundert zur Kenntnis nahm. Ich hab die Bootfahrt genossen und fand es herrlich soviel Ruhe zu haben. Ich hatte mir extra noch ein Buch eingepackt, falls es langweilig wird. Gelesen hab ich keine einzige Seite darin.
Samstag sind wir weiter nach Ouidah gereist.
Dank Ruths Reiseführer haben wir uns gut zurechtgefunden. Die Stadt ist berühmt für ihre große Basilika, eine portugiesische Festung das jetzt ein Museeum zum Sklavenhandel behherbergt und die Sklavenroute von der Festung zum Strand mit vielen Denkmälern.
Ouidah war das Zentrum des Sklavenhandels und wir sind mit einem Guide die 4km lange Strecke vom damaligen Sklavenmarkt bis zum "Point of no Return" am Strand gefahren.















Ich fand es sehr erschreckend wie die Menschen hier damals behandelt worden sind. Sicher haben die Könige von hier mitgespielt, aber trotzdem war es sehr bedrückend zu hören wie die Weißen mit den Einwohnern umgegangen sind und wie wenig das Leben doch manchmal wert ist.
















Wir sind sehr viel gelaufen und ich hab noch etwas Farbe bekommen :)
Vor unsere Rückfahrt haben wir uns noch in einem Restaurant am Straßenrand gestärkt und kamen kurz vor 7Uhr am Schiff an. Gerade noch rechtzeitig um Insa zu verabschieden. Jetzt fliegt jede Woche jmd von meinen Freunden nach Hause. Ich bin auch schon am Tage zählen :) Nur noch 18 Tg.
Es gefällt mir sehr gut hier, ich fühle mich wohl auf dem Schiff und möchte noch einiges sehen bis zu meiner Abreise. Aber es ist auch schön bald wieder nach Hause zu fliegen.

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern

Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!

Ostern ist echt ein besonderes und fröhliches Fest.
Ich bin froh das wir das hier auf dem Schiff auch feiern und es soviel verschiedene Angebote gab sich daran zu erinnern was vor ~2000 Jahren geschehen ist



Heute morgen haben wir uns zum Sonnenaufgang auf Deck 8 getroffen und Osterlieder gesungen. Dann hatten wir einen festlichen Ostergottesdienst mit unserem Chor.
Es gib momentan einige prominente Gäste auf dem Schiff die Grußwörter gebracht haben. So ist heute der frühere Vizepräsident von Kongo hier und ein Abgeordneter aus Texas.
Seit letzter Woche ist der Gründer von Mercyships, Don Stephens zu Besuch.
Es ist so interessant zu hören, was er bisher erlebt hat und wie Gott immer wieder einen Weg zeigt um die nötigen Finanzen zu finden.
Das nächste große Projekt findet diesen Herbst in Südafrika statt. Die Gerneratoren müssen erneuert werden und das ganze Projekt kostet über 6 Millionen.
Ich kann mir kaum vorstellen wie soviel Geld zusammenkommt, bisher wurden schon über 4 Millionen Spenden zugesagt. Gut zu wissen, das Gott weiß was die Zukunft bringt und für ihn nichts unmöglich ist.



Unser Osterbrunch, es gab so viel leckere Sachen zu essen und sogar Osterlämmer mit "Frohe Ostern". Das hat mich besonders gefreut.

Es gäb noch viel zu erzählen über meinen Ausflug nach Benin.
Vielleicht schreibe ich nachher nochmal, jetzt erzählt der frühere Vizepräsident von Kongo noch etwas über sich, da will ich gerne zuhören.

Frohe Ostern

Mittwoch, 31. März 2010

Hallo,

ich hab momentan Nachtdienst und auf der Intensivstation. Es hat mir irgendwie Spaß gemacht wieder eine Patientin mit Beatmung, Monitor und Infusionen zu versorgen. Es ist so schön zu wissen, dass man seine arbeit gut macht und weiß was zu tun ist

Heute abend machen wir eine Abschiedsparty für Eunike. Sie wohnte bei mit in der Kabine und fliegt morgen zurück nach Deutschland. Jetzt bin ich auch nur noch 24 Tage hier und genieße die Zeit hier wirklich. Vielleicht auch weil ich weiß es ist nicht mehr lange bis ich Thomas wieder sehe :)

Momentan bin ich immer wieder von Rückenschmerzen + Magenschmerzen geplagt. Ich nehm Doxycyclin als Malariaprohylaxe und habe es letzte Woche zu spät abends eingenommen, das war wirklich keine gute Idee. Konnte die halbe Nacht nicht schlafen da ich so Magenschmerzen bekam. Aber ich lebe ja sozusagen in einem Krankenhaus und bin bestens mit Omeprazol,
Ranitic, MCP, ... versorgt.

Letzte Woche haben wir bei der Schneiderin unser African dress abgeholt.
Auf der hinfahrt hab ich ein kleindes Video aus dem Auto gedreht.
Teilweise saßen wir auch zu 8. im Auto.
Das ist hier nicht ungewöhnlich, 2 auf dem Beifahrersitz, 4 auf der Rückbank + Kind und für kurze strecken kann auch jmd im Kofferraum sitzen.





Wir sind alle glücklich mit dem Kleid und nach einigen Änderungen konnten wir uns damit auch bewegen :)
Obwohl keiner von uns wirklich französich konnte hat die Verständigung ganz gut geklappt.


Dienstag, 23. März 2010

Hallo,

jetzt hab ich ne ganze Weile nicht geschrieben und es fällt mir schwer einen Anfang zu finden.
Es gibt sovieles, das interessant wäre euch zu erzählen.

Den Frühdienst gestern fand ich total schön. Alle meine Patienten waren wegen einem Tumor an der Wange, bzw. Unterkiefer auf der Station und es war schön zu sehen, das sie wirklich glücklich sind hier zu sein.
In Deutschland sind ja die wenigsten Menschen gerne im Krankenhaus, was ich auch gut verstehen kann. Ein Patient wurde entlassen und ich hoffe, das er sich alles merken konnte was wir ihm erzählt haben. Er hatte einen Tumor im Mund, ein bisschen kleiner wie die Frau auf dem Bild unten (bitte nicht erschrecken).

Er kommt weiterhin jeden Tag zum Verbandswechsel auf´s Schiff und wurde von uns geschult jede Stunde Übungen zu machen um seine Gesichtsmuskulatur zu trainieren. Momentan kann er seinen Mund noch nicht schließen. Für den nächsten Monat bekam er Schmerzmittel, Eisen + Multivitamin Tabletten, 2 verschiedenen Anitibiotika und eine Lösung zum Mundspülen mit. Ich glaube das das alles etwas kompliziert ist und hoffe, er kann sich merken wie er was einnehmen muss.

Heut habe ich frei und war morgens mit beim Screening. Wir hatten nach ca 2 Stunden alle Leute gesehen und konnten 18 Patienten für das nächste Screening am Schiff finden.
Leider sind die Orthopädischen OP-Termine schon alle vergeben und es ist traurig die Kinder wieder wegzuschicken. Es gibt einfach zu viele Menschen hier, die wir in den 6 Monaten nicht alle behandeln können und die auch nirgends anders Hilfe finden.

Ich habe ein paar Bilder von unseren Patienten die ich euch gerne zeigen möchte.
Momentan operieren wir nur Kinder mit Bein-Fehlstellungen, Lippen-Gaumen-Spalten und Tumore im Gesichtsbereich.




Nun hab ich noch 4 1/2 Wochen vor mir und ich freue mich hier arbeiten zu können. Auch wenn ich mein Zuhause ab und zu schon sehr vermisse.
Das Leben auf dem Schiff ist teilweise sehr bequem. Es gibt jeden mittag & abend warmes Essen, ich muss nie abspülen :) und nur in meiner Cabine putzen. Mit sovielen Leuten zusammen zu leben bringt aber auch viele Kompromisse mit sich.
Es gibt sehr viele nette Leute hier und doch ist es nicht einfach Freundschaften zu schließen. 3x die Woche kommen neue Leute oder es fliegt jemand nach Hause.
Ich finde es beeindruckend wieviele Menschen ihre Zeit & Geld investieren und einen Blick für die Benachteiligten in unserer Welt haben.

Morgen abend feiern wir mit einem Barbecue am Dock Jubiläum der "Africa Mercy". Vor 11 Jahren wurde das Schiff von Mercyships gekauft.
Seit Mai 2007 ist sie als Krankenhausschiff in Westafrika im Einsatz.
Vielleicht interessierten euch ja ein paar technische Angaben:
- Länge 152m
- Breite 23.7m
- Baujahr 1980 in Dänemark
- Heimathafen: Malta
- Kapazität: 484 Betten für Mitarbeiter
- Röntgeneinrichtung mit CT,
- Labor, Apotheke,
- Augenklinik
- Zahnklinik
- 6 OP-Säle
- 78 Patientenbetten

Falls ihr mir noch Post schicken wollt, bedenkt bitte das sie ca 10 Tage unterwegs ist.
Wenn Du / Ihr meine monatliche Rate mitfinanzieren möchtest freue ich mich über einen Beitrag. Allerdings ist das Geld eine Weile unterwegs und du solltest es bis Ende des Monates an Mercyships spenden oder nach meiner privaten Kontonummer fragen.
Ganz herzlichen Dank an alle die etwas gespendet haben!!!!!!!!
Natürlich finde ich es auch toll, wenn du Mercyships einfach so unterstützt und damit dazu beiträgst, das das Schiff weiterhin Menschen in Afrika medizinische Hilfe anbieten kann.

Mercyships Deutschland:
Raiffeisenbank Singoldtal
BLZ: 701 694 13
Konto: 915 440

Liebe Grüße,
Silke




















Dienstag, 9. März 2010

Hallo,

ich habe 2 echt schöne Tage hinter mir und möchte euch etwas von meiner Arbeit erzählen.
Gestern hatte ich eine Pat postOP. Sie hatte einen Tumor unter der Zunge (heute war sie schon entlassen) und 2 Kinder die letzte Woche ihre BeinOP hatten.
Heute war ich für Eyram und Akossiwa, 2"Hotelpatienten" und einen dreijährigen Jungen der erst morgen seine OP hat zuständig. David hat vor 2 Jahren sein linkes Bein gebrochen, es ist schief zusammengewachsen und er hat Schwierigkeiten beim laufen. Anfangs wirkte er etwas ängstlich, aber als er die Spielzeugautos gesehen hat war er happy und hat den ganzen nachmittag gespielt.
Hotelpatient heißt, daß sie hier nicht mehr als Patienten behandelt werden aber sie momentan noch nicht nach Hause entlassen werden können.
Es gibt in Lome auch ein Haus von mercyships in dem Patienten warten bis sie wieder auf´s Schiff zur Nachbehandlung kommen. Einige Patienten wohnen zu weit weg von Lome oder haben niemand der sich um sie kümmern kann um ihnen auf die Bettschüssel oder ins Bad zu helfen, dann können sie erst mal dort bleiben.

Mit zwei eingegipsten Beinen ist es für meine beiden Patienten nicht möglich sich zuhause selbst zu versorgen. Akossiwa ist 15 und alleine hier. Eyram ist 12 und ihre Mutter hat selbst zwei verkrüppelte Füße und nicht benug Kraft um sie zu tragen.
Mal sehen wie es bei ihnen weitergeht. Die Beine bleiben noch ein paar Wochen im Cast (sowas wie Gips) und momentan warten sie auf Angehörige die mit ihnen ins Mercyshipshaus gehen.

Jeden mittag nach der Übergabe gehen wir mit den Patienten die möchten auf Deck 7 an die frische Luft v.a. um Tageslicht zu sehen. Mit meinen beiden Mädels ist das etwas komplizierter. Es gibt einen Aufzug auf dem Schiff in den sie, im Rollstuhl sitzend und die eingegipsten Beine nach vorne gestreckt, gerade so reinpassen.
Da wir hier ja auf einem Schiff sind ist die bauweise etwas anders als in anderen Krankenhäusern. Es gibt an jeder Tür eine ca 5cm hohe Schwelle und auch die engen Flure auserhalb des Krankenhausbereiches sind nicht sehr rollstuhlfreundlich.
Aber wie so vieles, mit etwas improvisation (und Kraft) geht alles.

Mein französich macht langsam fortschritte, ein Übersetzer von Station hat mir heute Unterricht gegeben und fragt mich am Freitag ab. Würde gerne etwas mehr französisch sprechen, manche der Patienten verstehen aber auch nur Ewe oder Mina.
Meine Hauptaufgabe auf Station heute war weniger medizinisch sondern die Kinder zu beschäftigen und mit ihnen zu spielen.
David wird ja erst morgen operiert und ich hab seinen Vater über den Ablauf infomiert. Duschen - nüchtern ab 5Uhr - gemeinsamen Weg zum OP-Eingang - Aufwachraum - Infusionen - Monitoring - unsere Schmerzskala - Bettruhe...
Morgen früh habe ich mich auf der Besucherliste für die OP´s eingetragen. Jeder aus der Crew der möchte kann bei OP´s zusehen. Finde ich ne coole Möglichkeit.




Am Montag war Juttas Geburtstag und wir sind abends ins Restaurant des deutschen Seemannsheims. Ihr könnt leider nicht viel erkennen aber vielleicht hört ihr das Lied.

Samstag, 6. März 2010

Birthday Party auf Deck 8

Hallo,
heute hatte meine Mitbewohnerin Clare Geburtstag und wir haben auf Deck 8 ein Picknick veranstaltet.
Am Wochenende gibt kein Mittagessen und haben wir Sandwiches, Kuchen, Fruchtsalat, Kekse und nepalesisches Essen miteinander geteilt. War ein sehr netter nachmittag!

auf dem Foto sind neben mir Linda, sie schläft in dem Bett über mir, Clare und Karin. Außerdem sind noch Eunike und Marg mit mir in der Cabin.

Seit einer Woche sind wir zu sechst und das zusammenleben klappt wirklich gut. Wir haben das Privileg einen größeren Flur zu haben und haben unsere Schuhe dort aufgereiht (ca 6m lang)

Auf den nächsten Bildern könnt ihr meinen Ausblick vom Schiff sehen. Auf linken Seite können wir den Blick auf´s Meer genießen. Rechts liegt der Hafen. Wir haben einen abgegrenzten Bereich aus Container damit keine LKW´s oder Gabelstabler hier rumfahren und die Mercyship-Autos sicher sind.


























Außerdem stehen dort die Zelte für Physiotherapie und die Patientenaufnahme.
Wir nutzen den Platz um abends, wenn es etwas abgekühlt hat noch ungestört laufen oder joggen zu können. Ist zwar etwas eintönig immer auf und ab zu laufen, aber besser, als nur im Schiff zu sitzen. Manchmal fehlt es mir mich mehr zu bewegen oder mal wieder Rad zu fahren. Es gibt einige Sportgruppen hier und ich hab mich dem Montags-Bodyworkout angeschlossen.















Der Hafen hier ist ca 20 min Autofahrt vom Markt entfernt und wir fahren dorthin meistens mit dem Taxi für ca 50Cent/Person. Der Verkehr ist etwas anders als in Deutschland :), die Straßen sind oft voller Sand und alle paar Kilometer gibts ne Baustelle und Umleitung auf die andere Spur. Auch die Ampeln sind nicht so ernst zu nehmen.






























Bisher habe ich noch nicht viel mehr von Togo als Lome gesehen. Letztes Wochenende habe ich gearbeitet und da vor 2 Tagen Neuwahlen für den Präsidenten waren , hatter wir zur Sicherheit Ausgangssperre. Mal sehen was die nächsten Tage bringen, hier auf dem Schiff sind wir aber sicher und unsere Security macht ihren Job echt gut.
Denke mein nächstes freies Wochenende werde ich etwas herumreisen.
Hier in Lome sind die Hauptattraktionen der Markt oder ein Hotel mit Pool oder Strandabschnitt. Nachdem es hier im Hafen nicht sehr wohnlich ist habe ich die meisten Sonntag in nem Hotel mit Park und Pool verbracht.
Zu einem können wir in ca 20min laufen und es ist wirklich wunderschön dort. Es gibt ne grüne Wiese, sehr viel Schatten und nen großen Pool. Schätze das Wasser hat ca 30°, ist also nicht gerade ne abkühlung :).



Zum Abschluß noch ein Bild von 2 Lizards. Sie haben letzten Sonntag vor unserer Camera posiert und uns von Langweile bewahrt :)

Freitag, 26. Februar 2010

endlich Patienten

Hallo,
heute morgen hatte ich meine ersten Patienten. Hab mich echt gefreut mal wieder als Krankenschwester arbeiten zu können, war aber auch etwas nervös wie das hier alles so abläuft.

Am Mittwoch kamen die ersten Patienten auf´s Schiff und so langsam füllen sich die Stationen.

Wir operieren die nächsten 8 Wochen alle Orthopädischen und Mund-Kiefer-Gesichts chirurgischen Patienten.

In den letzten Wochen waren wir damit beschäftigt die Stationen aufzubauen und gründlich zu putzen. Am Montag kamen dann die Dayworker die hier auf dem Schiff als Translator, im der Wäscherei, Reinigungsdienst, Küche, Rezeption, Maschinenraum, … mitarbeiten. Ich war in der Wäscherei zum einarbeiten eingeteilt.

Dienstag und Mittwoch konnte ich mit zum Screening fahren. Wir sind morgens um 6.30Uhr los und waren gegen 11 wieder hier. Am Mi waren schon über 400 Leute da als wir ankamen und ich war so erstaunt als die Übersetzer die Menge dazu brachten sich in einer langen Linie anzustellen.

Wir haben an beiden Tagen insgesamt ca. 100 Leute ausgesucht die dann hier am Schiff von einem Arzt nochmal untersucht werden und hoffentlich einen OP Termin erhalten.

Die Screening für die OP´s laufen noch 2 Monate. Augen und Zahnklinik sind haben ein extra Team und auch eigene Screening.

An den Wochenenden arbeiten wir auf Station 12h Schichten. Bin mal gespannt wie das morgen wird, noch ist die Station nur halb belegt.














Eine Station während dem Aufbau


Unsere ICU (Intensiv-station)

sie ist für dieses Jahr einer anderen Station angeschlossen und hat nur 3 Betten. Auf der eigentlichen ICU ist zu laut. Ich nächsten Jahr mit 6 neuen Generatoren an Board wird sie wieder dort sein.





Unsere Beatmungsmaschine: Servo 900





allen Krankenschwester & Pfleger

Dienstag, 16. Februar 2010

Empfang in Lome







Hallo,

letzten Mittwoch kamen wir im Hafen Lome an.
hier sind noch ein paar Bilder davon.
Ich stand den ganzen morgen an Deck 7 und wir haben nach 10 Tagen endlich wieder Land gesehen. Ich war erstaunt über die vielen kleinen Fischerboote draußen auf dem Meer und wir sahen sogar noch kurz Delphine.



Wir sind sehr herzlich begrüßt worden und der Tag war wirklich was besonderes.
Es war immer etwas windig so war es draußen nicht zu heiß und wir haben viele Fotos gemacht.
Es war vor allem interessant, den Lotsen zu Beobachten der an Board kam und die Musik zur Begrüßung zu hören.














Wir sind mitten im Hafen u die Hafenarbeiter haben für uns den ganzen Bereich ums Schiff mit Container abgetrennt.
So gibt es etwas Platz in dem wir ungestört laufen können und die Kinder spielen können.
































Inzwischen war ich 2mal in der Stadt und hab einen kleinen Einblick in das Land bekommen.
Letzten Samstag war das Schiff ohne Strom und wir hatten einen Shuttelservice in die Stadt zu verschiedenen Hotels.
Ich bin mit einer Gruppe von Leute auf nen kleinen Markt gelaufen und fand es sehr spannend dort so viel verschiedenes zu sehen, hören, ...
Aber auch anstrengend in der hitze zu laufen und immer angesprochen zu werden. So war es ganz schön Nachmittags im Hotel zu entspannen.


Vom Hotel hatten wir einen herrlichen Blick auf den Strand, leider zählen diese nicht zu den sicheren Orten und wir bekamen die Empfehlung uns dort besser nicht aufzuhalten. Aufgrund von starken Strömungen sind sie auch nicht zum Schwimmen geeignet.
In dem Hotel gab es einen Pool in dem wir uns etwas abkühlen konnten, denke wir werden noch mehr Wochenendausflüge dorthin machen.

Die letzten Tage haben wir die Stationen nochmal gründich geputzt, den Boden gewachst (das war echt harte Arbeit) die Schränke kontrolliert und alles aufgebaut.
Im nächsten Blog zeige ich euch ein paar Bilder davon.
Viele Grüße
Silke

Freitag, 5. Februar 2010

Fotos

Hallo,

würde euch gerne ein paar Bilder zeigen.

Vor allem das Meer, die Sonnenuntergänge sind beeindruckend.











seit ein paar Tagen können wir ganz vorne zum Bug,
bin öfters dort zum lesen, essen, leute treffen, dolphinwatching.
Würde gerne noch Waale und fliegende Fische sehen, die hab ich bisher verpasst.










gestern haben wir Nurses Papiere sortiert, die Kurven vorbereitet, Elefanten aus Handschuhen und Armbänder und Frösche aus Papier gebastelt.
Hoffe ich verlerne es nicht und kann in Zukunft ein paar Patienten damit beschenken :)




das ist eine von den 4 Bettenstation und der Aufwachraum. Momentan ist noch alles verpackt. Ich denke wir fangen Mi od. Do mit Großputz und Aufbau an.
Die Matratzen unter den Betten werden aber bleiben, dort übernachten die Mütter der Kindern.

Die Außentemperaturen steigen jeden Tag,
leider ist heute die Klimaanlage ausgefallen :-) ziemlich dicke Luft hier.
Die letzten Tage bekamen wir viele Informationen zum Ablauf im Krankenhaus, Unterricht über verschiedene MKG OP´s wie die Lippen-Gaumen Spalten, Nooma, großen Tumoren, besonderheiten bei Kindern. Ich hab noch nen ganzen Stapel Unterlagen den ich die nächste Woche lesen muss.
Seit heute habe ich auch meine Medikamente gegen die Seekrankheit abgesetzt. Sie machen einfach so müde und ich denke ich hab mich an das schwanken gewöhnt.
Die ersten Tage war ziemlich starker Seegang, vor allem Dienstag nacht war heftig, unsere Cabin liegt auf der Portside (links) vorne und die Wellenschläge gegens Schiff machen einen riesen Krach. Seit 2 Tagen ist es wieder fotal friedlich draußen

viele Grüße!!!

freue mich über Post, die Adresse steht in der blauen Box rechts unten

Sonntag, 31. Januar 2010

godbye Tenerif

wir sind seit heute mittag auf See und endlich unterwegs nach Westafrika.
Ich hab die meiste Zeit an Deck verbracht und fühl mich wie im Urlaub.
Bin gespannt auf den Seegang an den nächsten Tage und hoffe meine Reisetabletten wirken.
Gestern habe ich den ganzen Tag mit meinen roommates in der Stadt verbracht.










ich, Linda, Eunike, Clare vor der Oper in Santa Cruz

Mittags war ein Konzert des Sinfonie Orchester und wir bekamen für 4€ eintrittskarten.
Hatten einen sehr netten nachmittag und die Chance genutzt viel zu laufen,
im Park zu sitzen und Eis & Smoothie zu geniesen.
Die nächsten 10 Tage werden wir auf See sein. Zum Abschied hat uns ein Trompeter ein paar Lieder gespielt. Er steht jedes Jahr bei der Ankunft und Abfahr am Dock und Begrüßt die Africa Mercy. War wirklich ein schöner Moment.













Morgen beginnt die Einführungswoche für uns Ward Nurses.
Falls ihr noch mehr über die Arbeit und das Leben auf der "Africa Mercy" lesen möchtet könnt ihr euch den Link ansehen.

http://www.mercyships.de/ueber-uns/in-den-medien/Die%20Schwester%20Der%20Pfleger.pdf